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Tagesbild 26.01.2023

Ich weiß nicht mehr, ob es September oder Juni war, ob Frühling oder Sommer und wie das Wetter gewesen ist. Ich weiß aber noch ganz genau, wie ich mich gefühlt habe, als ich durch die Jalousien geschaut habe. Das Tier auf dem Tisch war gerade fertig kastriert und eigentlich musste ich raus aus dem OP, um die an Parvovirose erkrankten Welpen in Ierapetra zu versorgen. Meine Assistenz-Mädels, Miriam und Corinna, hatten aber alles unter Kontrolle. Ein Grinsen formte sich in meinem Gesicht, als ich entspannt nach meiner Tasse Kaffee griff. So muss sich eine stolze Mutter fühlen. Für eine Sekunde lang dachte ich, ich werde alt, doch dann verschwand der Gedanke im Schatten des Stolzes darauf, wie kompetent und mitfühlend meine zukünftigen Kolleginnen sein werden.

Unter diesen Umständen professionel agieren zu können, ist nicht einfach. Es ist wie Kriegsmedizin und etwas, das neue Tierärzte die unseren Weg kreuzen aus erster Hand erfahren.

Antonia Xatzidiakou