Um die Situation der Hunde auf den Kapverden zu verstehen, muss man wissen, dass es hier zum einen Hunde gibt, die als Haustiere innerhalb eines eingezäunten Bereichs gehalten werden, dann die Community Dogs, die in einer Nachbarschaft leben, dort akzeptiert und gefüttert werden und auf Nachfrage mal mehr und mal weniger Besitzer haben. Scheue, herrenlose Hunde streunen oft in Grüppchen durch die Straßen, werden von den Menschen in der Umgebung eher ignoriert und sind sehr schwer zu fassen, da sie auf menschliche Annäherungsversuche gleich misstrauisch reiß aus nehmen.
Wird eine Kastrationsaktion in einem bestimmten Viertel geplant, gilt es natürlich zuallererst die "Hundehalter" anzusprechen, im Idealfall werden die Hunde dann am Seilchen zu uns gebracht oder warten mit Herrchen darauf, von uns eingesammelt zu werden. Die weniger sozialisierten oder gar halbwilden Streuner stellen das weit größere Problem dar, sie müssen mit viel Geduld und Spucke, vor allem aber mit Ablenkungsmanövern und Fangnetzen überlistet werden. Diesen Stress möchte man jedem Tier am liebsten ersparen, aber es wird wahrscheinlich ihr erster und letzter Kontakt mit uns sein.