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Agnita 2022

Eine Anfrage für ein neues Kastrationsprojekt trudelt ein. Eigentlich sind meine Kapazitäten erschöpft und ich sollte abwinken. Seit langem sprechen wir darüber, dass ich eigentlich reduzieren sollte, dass das Arbeitspensum einfach extrem hoch ist. Nun, wie soll das möglich sein in einem Land, in dem das Elend einen fast erschlägt? Doch zumindest mehr arbeiten sollte ich nun wirklich nicht. Also die Anfrage am besten umgehend ablehnen.
Oder vielleicht erst einmal anhören, um was es geht? Ein bisschen neugierig ist man ja schließlich schon....

Ich telefoniere also mit Agnes Streinu von "Vision-Hope for Life". Es geht um das Städtchen Agnita, nur ca. eine Stunde von unserer Basis Sighisoara entfernt. Ein klarer Pluspunkt. Der Bürgermeister scheint unbedingt die Zahl der Straßenhunde reduzieren zu wollen, und zwar auf humane Weise. Er sagt volle Unterstützung seinerseits für ein Kastrationsprojekt zu. Das hört sich schon sehr gut an, muss ich zugeben.

Wenige Tage später treffe ich mich mit dem Bürgermeister. Das Gespräch verläuft sehr positiv. Ein dynamischer Mann voll Tatendrang sitzt mir gegenüber. Er hat eine sehr moderne Einstellung und ist fest entschlossen, die verschiedenen Brennpunkte in seinem Zuständigkeitsbereich anzugehen. So auch das Thema der streunenden Hunde. Er lehnt strikt die Tötung von Hunden ab und auch ein Tierheim sieht er nicht als Lösung. Insgesamt ist er bestens über das ganze Thema informiert und hat alle Zusammenhänge verstanden. Ich bin sehr positiv überrascht!

 

Ein Schwerpunkt müsste die Kastration der Hunde der umliegenden Schäfer sein, betont er. Denn in der Region gibt es sehr viele Schäfer und von dort wandern regelmäßig Hunde in die Stadt ab. Sei es auf der Suche nach Futter oder wegen läufiger Hündinnen. Diese großen Hunde sind verständlicherweise nicht gerne gesehen in der Stadt, viele Menschen haben Angst vor ihnen. Dies soll sich ändern, indem die Kastrationspflicht durch die Stadt durchgesetzt wird.

Ein tolles Projekt denke ich, während ich nach Hause fahre. Dies abzulehnen, wäre eine Schande.
So kam ich also zu dem neuen Projekt in Agnita. Bereits zwei Kastrationsaktionen fanden inzwischen dort statt. Es wurde nicht zu viel versprochen. Wir bekamen volle Unterstützung vonseiten der Stadt. Unterkunft und Verpflegung werden gestellt, sowie ein Benzinkostenzuschuss. Dies kennen wir von unseren anderen Standorten leider anders. Ebenso haben wir die Assistentin des Bürgermeisters an unserer Seite, die alles Organisatorische übernimmt. Julia macht die Termine und kümmert sich um alles, was sonst noch anfällt.
Wir sind begeistert, denn der Plan funktioniert. Dank verschärftem Druck auf die Schäfer, kommen diese tatsächlich mit ihren Hunden. Es sind urige Gestalten, wie aus einer anderen Welt. Erstaunlich freundlich und ohne Widerstand geht alles reibungslos über die Bühne. Sie sind erstaunt, wie schnell sie ihre Hunde unversehrt, wach, gegen Parasiten behandelt und von großen Filzknoten befreit wieder zurückbekommen. Ich denke, sie haben gemerkt, dass sie von unserem Tun profitieren und in Zukunft wird die Kastration etwas immer normaleres für sie sein. Diese Erfahrung haben wir an anderer Stelle bereits gemacht.

Beim abschließenden Gespräch nach der zweiten Aktion zeigt sich der Bürgermeister sehr erfreut über den Verlauf. Fragt aber direkt nach, wie es weitergeht. Und zwar nicht nur in Agnita, sondern auch darüber hinaus. Die umliegenden 20 Dörfer liegen in seinem Einflussbereich und auch dort soll kastriert werden. Die Zahl der Hunde dort ist erschreckend hoch und regelmäßig werden Hunde von dort in der Stadt ausgesetzt. Dieses Phänomen beobachten wir in ganz Rumänien.

Eine sehr verlockende Vorstellung, dort den Radius zu vergrößern und mal richtig "aufzuräumen". Wir sind daher schon an der Planung für nächstes Jahr. Zudem wird im November eine erneute Aktion stattfinden, wo der Schwerpunkt auf der Kastration der Straßenhunde liegt. Diese sind, sofern freundlich, akzeptiert und dürfen im Stadtgebiet unbehelligt leben, wenn sie kastriert sind. Dies ist alles andere als selbstverständlich in Rumänien und wir wissen dies sehr zu schätzen. Für die großen Zukunftspläne brauchen wir natürlich Unterstützung aus Ihren Reihen und hoffen sehr, dass sie dieses Projekt genauso sinnvoll finden wie wir. Vision-Hope for Life wird bei den kommenden Aktionen auch wieder an unserer Seite sein.
Ihre Nina Schöllhorn

Helfen

Der Förderverein Arche Noah Kreta e.V. ist ein tiermedizinisch orientierter Tierschutzverein, dessen Schwerpunkt die Kastration von Straßentieren ist. Das Team besteht aus mehreren Tierärztinnen und Helferinnen, die international Kastrationsaktionen durchführen.
Jeder bekommt eine Chance auf ein besseres Leben! All das wird nur möglich durch Ihre Spende!

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In vielen unserer Projekte werden regelmässig Helfer benötigt. Manchmal brauchen wir tiermedizinisch vorgebildete Unterstützung. Manchmal einfach Menschen, die die Tiere vor und nach der OP betreuen, Boxen waschen und anpacken, wo Hilfe benötigt wird. Wenn Ihr der Meinung seid, dass wir Euch kennenlernen sollten, sendet uns eine Email an   jobs@tieraerztepool.de.
Oft aber kann jeder einfach helfen - so zum Beispiel bei den Kastrationsprojekten auf Rhodos oder in Epanomi. Hier werden Leute benötigt, die Katzen vom und zum Fangort fahren, Fallen und Boxen reinigen usw.

In den Helfergruppen auf Facebook könnt Ihr Euch vernetzen:

  Flying Cats e.V. - Kastrationsprojekt Rhodos - Helfer

  ACE - Tiere in Not (Epanomi)

TierInsel Umut Evi e.V.: Kontaktaufnahme über tierinsel-tuerkei-vorstand@t-online.de

Partner

Dieses Projekt führen wir in Zusammenarbeit mit "Vision - Hope for Life" durch:

vision-hope-for-life.de