Joshi

Ein Bericht von Marion Pohl

Als Tierärztin Nina Schöllhorn in einem Bericht von der unerträglichen Situation der alten Hunde in den Tierheimen Rumäniens berichtete, war ich tief betroffen. Es wuchs in mir der starke Wunsch, einem dieser alten Hunde ein Zuhause zu geben. Nach Absprache mit meiner Familie, zu der außer Mann und drei fast erwachsene Kinder auch zwei Hunde und eine Katze gehören, zog Joshi bei uns ein.

Er war der Hund, unter den vorgeschlagenen, zu dem mir direkt ein passender Name in den Sinn kam und damit war es dann auch entschieden. Viele, die ihn erstmals treffen, vergleichen ihn äußerlich mit einem Wolf - innerlich ähnelt er deutlich mehr einem Lamm…

Als er bei uns ankam, war er ganz furchtbar dünn und die neuen Eindrücke ließen ihn die ersten 3 Tage sehr unruhig sein. Mein jüngerer von den beiden bereits vorhandenen Hunden, war überhaupt nicht begeistert von dem neuen. Er war weder bereit mich noch irgendetwas anderes mit ihm zu teilen. Er hatte jedoch nicht mit meiner Entschlossenheit gerechnet - ich wollte/will, dass es Joshi, wenigstens jetzt als Senior, noch mal richtig gut hat. Unterstützung hatte ich dabei auch bei Frau Sara Kohl gefunden, die mir mit Ihrer großen Erfahrung zwischendurch sehr weiter geholfen hatte. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank dafür!

Es brauchte Zeit, bis Joshi richtig angekommen war. Jetzt ist er 4 Monate bei uns und ich sehe und spüre, er fühlt sich daheim. Er holt sich regelmäßig seine Streicheleinheiten ab, liebt es von einem Körbchen ins nächste zu wechseln, schläft viel und entspannt (dabei schnarcht er manchmal ein wenig :) ) und nach dem täglichen Spaziergang im Wald, hüpft er voller Vorfreude aufs Futter (welches für ihn immer noch das größte ist) in großen Sprüngen auf unser Haus zu. Auch seine Rücken- und Gelenkschmerzen (Arthrose) haben wir über Medikamente gut in den Griff bekommen und seitdem er 4 Zähne gezogen bekommen hat, gehören Zahnschmerzen auch der Vergangenheit an. Joshi hört nur noch sehr schlecht, aber über Körpersprache lässt es sich gut mit ihm kommunizieren. Er ging sehr schnell gut an der Leine und war, bis auf einige wenige „Unfälle“, schnell stubenrein. Vertrauen musste sich natürlich erst entwickeln, anfangs duckte er sich bei schnellen Bewegungen unsererseits oft weg, was mir in der Seele weh tat (was musste er schon alles erlebt haben…).

Wir haben es nicht bereut, ihn zu uns geholt zu haben - er ist zu einem sehr liebenswerten Teil unserer Familie geworden und hoffen, ihn noch lange bei uns zu haben.

Danke auch an Tierärztin Nina Schöllhorn für die Beratung und Ihren unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten!
Marion Pohl