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Slatina Juni 2015

Ein Bericht von Nina Schöllhorn | Tierärztin

Südrumänien zeichnet sich durch eine besonders hohe Dichte an Straßenhunden aus. Dies liegt hauptsächlich an den wesentlich wärmen Temperaturen als im Norden des Landes. Jeder der sich hier zum ersten Mal entlang der Hauptverkehrswege bewegt, ist schockiert über die große Anzahl überfahrener Hunde, die man auf der gesamten Strecke am Straßenrand findet. An allen Parkbuchten, Tankstellen und Grillstellen entlang der Straßen sind Rudel von Hunden zu finden. Meist stark abgemagert, ausgezehrt und viele gezeichnet von Verletzungen durch Zusammenstöße mit Autos. Überall Hündinnen mit großem Gesäuge und natürlich Welpen, Welpen, Welpen. Auf den ersten Blick ist zu erkennen wie hart das Leben dieser Tiere ist. Alles dreht sich um die Suche nach Futter, Wasser und die allgemeine Sicherung der Resourcen. Wer regelmäßig diese Strecken fährt, erkennt schnell, dass kaum einer dieser Hunde beim nächsten Mal noch aufzufinden ist. Wo kommen sie her? Wo gehen sie hin? Was stößt ihnen zu? Die durchschnittliche Überlebenszeit dieser Hunde ist sehr kurz, das steht fest.

Wir werden niemals müde für unseren Weg zu werben.
Kastrationsaktionen als Lösung der Straßenhundproblematik.
Kastrationen um Leid zu verhindern.

Wie ist die Situation in den Städten? Ebenso Hunde wohin das Auge reicht. Auch hier werden sie Opfer von Verkehrsunfällen. Doch wesentlich größer ist hier die Gefahr den Hundefängern zum Opfer zu fallen. Wen dieses Schicksal ereilt, der hat verloren. Die städtischen Hundeauffanglager dienen in der Regel nur dazu die Hunde zu beseitigen und das auf möglichst kostengünstigem Weg. Daher bedient man sich meist der Methode die Hunde einfach sich selbst zu überlassen. So sehen sie einem langsamen qualvollen Tod entgegen...

Man fühlt sich machtlos und erschlagen angesichts dieser Masse an Hunden, die ein nicht lebenswertes Leben führen und ständig um ihr Leben fürchten müssen. Ihnen allen zu einem besseren Leben zu verhelfen ist absolut unmöglich. Tierheime können niemals die Lösung sein, bei solch einer großen Anzahl von Tieren. Wann immer ich einen kleinen Welpen auf der Straße vor mir sehe- ein kleines, hilfloses Wesen, dünn, mit dickem Wurmbauch, verklebtes Fell und verzweifelt auf der Suche nach Futter, meist schon im Alter von wenigen Wochen die Angst vor Menschen in den Augen- dann ist außer Frage, dass solche ein Leben kein Tier verdient hat. Es ist ein verlorenes Leben von Beginn bis zum Ende.

Für diese Tiere wäre es besser nie geboren worden zu sein. Es wäre ihnen so viel erspart geblieben. Es ist nicht einfach an so vielen dieser Elendsgestalten vorbeigehen zu müssen, schlicht weil wir sie nicht alle retten können. Gegen dieses Gefühl der Machtlosigkeit hilft uns nur das Wissen, dass wir Tag ein, Tag aus, alles dafür geben um dieses Elend zu verhindern. Um dieses himmelschreiende Elend gar nicht erst entstehen zu lassen.

In diesem Sinne fand vom 29.06.- 09.07. unsere 3. Kastrationsaktion in Slatina statt. In dieser Zeit konnten 217 Operationen durchgeführt werden (118 Hündinnen, 24 Rüden, 47 Katzen, 7 Kater und 21 weitere Operationen wie Tumoren, Wundversorgungen und Zahnsanierungen). Der weit größte Teil der operierten Tiere waren weiblich, so dass sehr, sehr vielen Welpen in den nächsten Monaten und Jahren erspart wird in eine Welt geboren zu werden, die für sie nichts als Leid bereit hält.

Diese Aktion wurde finanziert von TASSO (www.tasso.net) und tierärztepool (www.tieraerztepool.de). Wir bedanken uns herzlich für die großzügige Unterstützung dieser Aktion durch Animalta e.V.
Einen ganz besonderer Dank und unseren tiefsten Respekt möchten wir an Carmen und Marius senden, die unermüdlich während der gesamten zwei Wochen dafür gesorgt haben, dass diese Aktion überhaupt so ablaufen konnte.

Ihre Nina Schöllhorn

Helfen

Der Förderverein Arche Noah Kreta e.V. ist ein tiermedizinisch orientierter Tierschutzverein, dessen Schwerpunkt die Kastration von Straßentieren ist. Das Team besteht aus mehreren Tierärztinnen und Helferinnen, die international Kastrationsaktionen durchführen.
Jeder bekommt eine Chance auf ein besseres Leben! All das wird nur möglich durch Ihre Spende!

Jetzt spenden!

In vielen unserer Projekte werden regelmässig Helfer benötigt. Manchmal brauchen wir tiermedizinisch vorgebildete Unterstützung. Manchmal einfach Menschen, die die Tiere vor und nach der OP betreuen, Boxen waschen und anpacken, wo Hilfe benötigt wird. Wenn Ihr der Meinung seid, dass wir Euch kennenlernen sollten, sendet uns eine Email an   jobs@tieraerztepool.de.
Oft aber kann jeder einfach helfen - so zum Beispiel bei den Kastrationsprojekten auf Rhodos oder in Epanomi. Hier werden Leute benötigt, die Katzen vom und zum Fangort fahren, Fallen und Boxen reinigen usw.

In den Helfergruppen auf Facebook könnt Ihr Euch vernetzen:

  Flying Cats e.V. - Kastrationsprojekt Rhodos - Helfer

  ACE - Tiere in Not (Epanomi)

TierInsel Umut Evi e.V.: Kontaktaufnahme über tierinsel-tuerkei-vorstand@t-online.de