Öfters kommt es vor, dass die Tierschützer sich auf die weiblichen Tiere konzentrieren, wenn es um das Einfangen für die Kastration geht. Stundenlang versuchen sie, Katzen zu fangen und sollte ein Kater in der Falle gehen, wird er wieder rausgelassen.
Den wertvollen Kastrationstermin wollen sie lieber einem weiblichen Tier schenken, denn sie sind diejenigen, die die Kinder bekommen und dadurch ist die Kastration effektiver.
Ist es wirklich so? Nicht ganz. Tiere, vor allem Katzen, leben in Kolonien. Sollte man nur die weiblichen Tiere kastrieren, packen die Männer ihre Koffer und gehen auf der Suche nach Frauen in andere Kolonien. Dadurch wird die Balance dort gestört und der Kampf um die Vormachtstellun beginnt von Neuem.
Streit, Stress, Beissereien und Verletzungen sind nur ein Teil der Folgen. Infektiöse Krankheiten reisen mit den Katern zusammen und wandern von einer Kolonie zur nächsten. Nahrung ist nicht genug für alle Kolonie-Mitglieder vorhanden, was alles noch schlimmer macht.
Dazu muss man überlegen, dass ein männliches Tier nicht nur ein einzelnes weibliches befruchtet pro Paarungszeit.
Wichtig ist auch aus mathematischer Sicht, dass die Kastration der Väter viel günstiger und schneller ist als die vom Muttertier.
Minstrel ist ein mittelalter unkastrierter Streunerkater, der noch am Vermehrungsspiel teilnimmt.
Aber nicht ohne Preis. Untergewichtig, abgebrochene Zähne, offene Wunden an den Beinen - die Folge von Streit mit anderen Katern - schlechtes Fell, infiziert mit Katzenaids, ein - nach einer Verletzung - blindes Auge und wer weiss was noch zu Tage kommt, während er bei uns zur Pflege bleibt.
Das Fazit des Tages: Was in die Falle kommt, kommt auf den OP-Tisch. Keine Geschlechtsdiskriminierung! Hauptsache kastriert!