Nach fünfzig oder einhundert Jahren würde ich gerne eine Antwort auf die Frage erhalten, ob meine Liebe und mein Engagement unsere Welt zum Guten hin verändert haben und in der Zwischenzeit gebraucht wurden.
Ändert sich die Einstellung?
Von Elisabeth Piperidou
Ein Gedicht kann, je nach eigener emotionaler Stimmung, unterschiedlich interpretiert werden.
Ich habe diese Strophen gewählt, um einer sehr guten, außergewöhnlichen Freundin zu antworten. Sie ist eine Tierärztin beim Tierärztepool und Aktivistin für die Rechte der Schwächsten, für die, die keine Stimme haben und die mich auch immer wieder fragt, ob unser Kampf sichtbare Veränderungen und Ergebnisse mit sich bringt.
Um mich herum wächst seit Jahren die Zahl von Menschen, die ihre Einstellung zu den Tieren verändert haben. Es werden mehr aktiv, zeigen sich zumindest nicht mehr gestört von den Vierbeinern um sie herum und einige zeigen sogar Empathie. Mitgefühl!
Auch diverse Politiker, Privatinitiativen und viele ausländische Freiwillige sind an diesem Prozess beteiligt. Sie informieren Bürger, speziell Kinder, organisieren Kastrationsprogramme und kümmern sich um eine medizinische Versorgung. Dadurch stehen plötzlich auch mehr Mittel zur Verfügung.
Einheimische Tierfreunde haben diese Schritte beobachtet, sind näher gekommen und haben mitgeholfen. Sie haben Erfahrung sammeln können und sind seitdem besser organisiert. Vereine haben sich im Internet zusammengeschlossen, haben Ausschüsse gebildet und stehen Kommunen bei Fragen zur Seite.
Leider gibt es aber in ländlichen Regionen immer noch viele Menschen ohne Zugang zum Internet und damit zu Informationen. In diesen Provinzen sind sie mit Werten aufgewachsen, die Tiere völlig außen vor lassen. Tief sitzen religiöse Strukturen und glorifizierte Vorurteile. Sie begehen Missbräuche, die aber durch Gesetze und eine ordnungsgemäße Strafverfolgung sowie durch Auflagen zunehmend eingeschränkt werden. Natürlich wäre es schöner, sich seiner unsinnigen Taten bewusst zu sein, als Angst vor Strafe zu haben, aber Tierquäler müssen mit allen Mitteln zur Vernunft gebracht und letztendlich auch bestraft werden.
Dahingehend war es sehr wichtig, dass sowohl Ausländer in touristischen Gebieten als auch Einheimische diese Vorfälle in den Fokus der Öffentlichkeit rückten. Als Beispiel gilt hier die Aktion gegen die Ausbeutung von Kutschpferden in touristischen Regionen, die gerade auch dieses Jahr wieder für großen Aufruhr in den Medien sorgten.
Ein weiteres Beispiel ist der Zusammenhalt von Tierfreunden während der Waldbrände und Überschwemmungen, die sich an der Rettung aller Arten von Tieren beteiligt hatten. Die Organisation und die selbstlose Aufopferung hat alles bisherige in den Schatten gestellt.
Hoffentlich nehmen Bildungsprojekte weiter zu. Ein schönes Beispiel ist das Projekt von Katerina Papapostolou, staatlich zertifiziert, welches bisher in zahlreichen Schulen des Landes vorgestellt wurde.
Und nicht zuletzt die persönlichen Initiativen von Lehrkräften.
Für diejenigen, die also zögern, ob ihre Bemühungen und ihre Opfer es wert sind, möchte ich folgendes zitieren:
„Die Frage ist nicht, dass du die Welt verändern sollst, sondern, dass du nicht von der Welt verändert wirst.“