Konstantina

Ein Bericht von Antonia Xatzidiakou | Tierärztin

Ich möchte Ihnen Konstantina vorstellen. Konstantina von den Straßen Rhodos'.
Damals hieß sie noch nicht Konstantina, sondern das Maden-Kätzchen. Wie sie zu diesem Namen gekommen ist, brauchen sie nicht zu fragen. Ich glaube, ich habe noch nie mehr Maden auf einem Tier gesehen als auf diesem kleinen Katzen-Körper.
Konstantina hatte das Unglück, überfahren zu werden. Sie erlitt eine schlimme, offene Beinfraktur und einen Abriss des Schwanzes. Doch sie starb nicht. Wie viele Tage sie an der Straße gelegen hat, wissen wir nicht. Schwer verletzt hatte sie sich unter parkenden Autos am Straßenrand versteckt. Nicht in der Lage wegzulaufen oder Futter zu suchen. Sie lag einfach dort, kämpfte und wartete auf den qualvollen Tod.
Die Geschichte machte eine Schicksalswende, als eine Frau sie unter ihrem Auto bemerkte.
Zum Glück war es eine sehr tierliebe Frau, die sich nicht an dem eitrigen Gestank, dem Dreck und den Maden störte. Kurzerhand steckte sie die Katze in ihre Handtasche und machte sich sofort auf den Weg zum Tierarzt. Der Tierarzt untersuchte die Katze und schätzte die Behandlungskosten auf über 300 €, die nötig sind, um Konstantina zu helfen. Doch die Frau konnte sich diese Summe nicht leisten und bat, die Katze einzuschläfern, damit sie nicht weiter leiden musste.
An dieser Stelle folgte die nächste Schicksalswende: Der behandelnde Tierarzt wusste, dass genau zu diesem Zeitpunkt eine Kastrationsaktion in der Gemeinde stattfand. So bat man uns um Hilfe. Und wir helfen natürlich gerne. So landete Konstantina auf unserem OP-Tisch.
Ich werde es nicht weiter spannend machen und verrate schonmal, dass Konstantina eine Beinamputation, eine Schwanzamputation, viele offene Wunden, eine Blutvergiftung und einen Parvovirose-Ausbruch überlebt hat. Wie? Ich weiß es nicht. Gegen alle Prognosen ist sie am Leben geblieben!
Warum?
Um uns ein Weihnachtswunder zu schenken und uns für unsere Arbeit zu belohnen.
Und natürlich, um endlich eine eigene Familie zu finden, denn die hat sie sich nach all dem wirklich verdient. Sobald die Wunden abgeheilt sind, wird sich Konstantina auf die Suche nach ihrem eigenen Zuhause machen. Wenn sie sich also vorstellen können Konstantina ein Zuhause zu bieten, melden sie sich gerne bei uns!