Volle Näpfe für die Hunde in Rovinari
Ein Bericht von Nina Schöllhorn
Seit gut einem Jahr engagieren wir uns nun in Rovinari. Gemeinsam mit dem Freundeskreis BrunoPet und Tiere in Not Austria bemühen wir uns, die Lebensbedingungen der Hunde im Tierheim und die Situation auf der Straße zu verbessern. Kein einfaches Vorhaben. Viele Stolpersteine und immer neue Hürden treten zum Vorschein, schrecken uns aber nicht ab. Ich könnte viel berichten aus dem Alltag rund um ein rumänisches städtisches Tierheim, wie das von Rovinari und sollte dies auch demnächst tun. Doch an dieser Stelle soll es in erster Linie darum gehen, von einer tollen Hilfsaktion pünktlich zu Weihnachten zu berichten.
Ein immer wiederkehrendes Problem in Rovinari ist die Futterknappheit. Sowohl im Tierheim, als auch an den verschiedenen Stellen, wo von uns kastrierte Hunde betreut werden. Die Kassen sind leer, die Stadt ist nicht in der Lage, die Kosten für das Tierheim zu decken. Tierliebe Menschen möchten den Hunden auf der Straße helfen, können Futter aber nicht aus der eigenen Tasche bezahlen. So wird den Hunden an Stellen wie der Thermocentrala in der Regel trockenes Brot gefüttert und in der Not muss im Tierheim auf Essensreste ausgewichen werden. Diese Zustände betrachten wir natürlich mit Sorge, denn Zitronenschalen, Oliven, Zahnstocher etc. haben im Hundefutter nun wirklich nichts zu suchen. So sagte ich sofort begeistert zu, als Sara die Möglichkeit andeutete einen Futtertransport nach Rovinari zu organisieren.
Und dann ging es wieder einmal los. Für mich immer wieder faszinierend zu beobachten: Als ob man einen Startknopf drückt und schon setzen sich wie von Zauberhand verschiedene Zahnräder an unterschiedlicher Stelle in Bewegung und sie alle scheinen auf magische Weise das Futter und andere Sachspenden an einen Ort zu schaffen. Dieser Ort ist Saras Garage, bzw. zu bestimmten Zeiten die ganze Einfahrt. ;)
Von dort aus bringt ein Transporter die Paletten, die zuvor schon routiniert und mit entsprechender Erfahrung gepackt werden, ans Ziel in Rumänien.
Ich bin mir voll bewusst, wie viel Arbeit das für alle Beteiligten immer bedeutet. Und gerade das berührt mich sehr. Wie viele Menschen bereit sind, auch in diesen schwierigen Zeiten, zusammenzuarbeiten und ihren Teil dazu beizutragen, ein Ziel zu erreichen. In diesem Falle war es das Ziel, rechtzeitig zu Weihnachten das Futterlager in Rovinari zu füllen und somit zumindest, in dieser schwierigen, da sehr kalten und ungemütlichen Zeit des Jahres, für gut gefüllte Näpfe zu sorgen.
Mein Dank gilt Euch allen da draußen, die Ihr immer wieder mit anpackt, wenn es darauf ankommt! Besonders natürlich Sara und Familie, sowie Gerhard. DANKE im Namen aller Hunde im Tierheim und in der Termocentrala!
Nina Schöllhorn