Kreta - Eine Straßenkatze wurde tot im Gebüsch gefunden. Neben ihr sieben neugeborene kleine Kätzchen.
Eine liebe, in Welpenaufzucht erfahrene Tierschützerin nahm sich der kleinen Waisenkätzchen an und versuchte, den Babies mit Milch und Wärme den traurigen Start ins Leben zu ermöglichen. Mit Tränen in den Augen erzählte sie uns, dass fünf der sieben Kätzchen dennoch verstorben sind. Sie hatte all ihre Zeit und Fürsorge für die Kätzchen gegeben. Das sechste Kätzchen stellte vor zwei Stunden die Aufnahme der lebensnotwendigen Milch ein. Selbst eine tiermedizinische Hilfestellung konnte das Schicksal nicht aufhalten...
Ein weiteres Mal mussten die Schwächsten das ausbaden, was Menschen über Jahrzehnte hinweg nicht zu interessieren schien - die Verantwortung über die domestizierten Haustiere zu übernehmen und nach ethisch vertretbaren Lösungen zu suchen, deren unkontrollierte Vermehrung wieder einzudämmen.
In vielen Gemeinden auf Kreta findet seit einigen Jahren glücklicherweise ein Umdenken statt. Die eigene Meinung der Verantwortlichen, der Druck der wählenden Bevölkerung und die ortsansässigen Tierschutzvereine tragen dazu bei, dass Konzepte und Verträge entworfen werden. Verträge mit den Gemeinden, die es uns ermöglichen, als freiwillige, für die Gemeinde ehrenamtlich arbeitende Tierärztinnen, Straßentiere kastrieren zu dürfen.
Der jahrelange Prozess der Genehmigungsverfahren zahlt sich aus. Wir sehen große Erfolge in Regionen, in welchen wir seit vier bis fünf Jahren sehr regelmäßig Straßentiere kastrieren. Dies gibt uns Kraft, solch traurige Erlebnisse verarbeiten zu können und verwandelt Frustration in positive Energie, für die Schwächsten Dasein zu können. Gestern, heute und morgen!