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Leo im New Life Resort

Ein Bericht von Thomas Busch Tierarzt und 1. Vorsitzender

Leo hatte sich an seinem Strick fast erhängt. Wir kamen gerade noch rechtzeitig. Ausgesetzt, wie es auf Kreta leider immer noch üblich ist.

Wir wussten nicht wohin mit ihm, unsere Station war personell unterbesetzt und die Osttour (im Osten bleiben wir mehrere Tage, da der Weg dorthin recht lang ist) stand kurz bevor. Haris, ein netter Grieche bot sich an, Leo zu sich zu nehmen und wir versprachen, ein neues Zuhause für ihn zu suchen. So fand Leo den Weg auf unsere Homepage.

Und tatsächlich, nach ungefähr zwei Monaten, meldete sich der erste Interessent: „Wie Leo denn so sei? Hat er einen Jagdinstinkt, verträgt er sich mit Katzen, kann er Auto (mit-) fahren?“  Alles legitime Fragen und um diese zu beantworten, holte ich Leo ins NLR. Wir beide fuhren nach Heraklion und Leo lag artig in der Box. Wir liefen kreuz und quer durch den recht überfüllten Flughafen, Leo lief brav an der Leine. Wir bauten in seinem Zwinger ein Zimmer nach um zu schauen, ob er etwas kaputt macht – nichts! Vor unseren Katzen hat er Respekt. Jagen? Fehlanzeige.
Je mehr wir erkannten, was für ein großartiger Hund er ist, desto mehr Freiheiten billigten wir ihm zu. Kaum drei Tage bei uns, durfte er auf dem gesamten Gelände herumlaufen. Er lief nicht weg, im Gegenteil. Wo wir sind, ist auch Leo. Dabei sein ist alles für ihn.

An dem Morgen, als wir ihn holten, mussten wir unsere geliebte Haus- und Hofhündin Bella einschläfern. Sie beide lernten sich nie kennen. Aber irgendwie scheint der Spruch aus dem Film “Grüne Tomaten”: “Gott schließt eine Tür, bevor er eine andere öffnet” an diesem Tag seine Gültigkeit zu haben.

Die Interessenten haben abgesagt. Was bleibt ist Leo. Eigentlich wollen wir so wenig wie möglich Tiere aufnehmen und Haris nimmt ihn auch gerne wieder zu sich, aber bei uns können wir mit ihm arbeiten, ihn noch besser charakterisieren. Und irgendwie ist der Schmerz, Bella verloren zu haben, auf diese Weise fast erträglich geworden. Die beiden sind total verschieden, aber in vielem doch sehr ähnlich. So als hätte Bella ihm aufgetragen, ihren großartigen Job zu übernehmen.

Trotz allem müssen wir immer wieder dafür sorgen, dass uns die Tiere nicht über den Kopf wachsen. Wir werden Leo so lange behalten, bis wir das ideale Zuhause für ihn gefunden haben.

Wenn Sie sich für ihn entscheiden, bekommen Sie einen sportlichen Traumhund.

Ihr Thomas Busch