Es war Dezember 2017.
Ich erinnere mich, dass es den ganzen Tag ein buntes Treiben gab.
Eine Tierschützerin auf Rhodos hatte bereits am Morgen geschrieben, dass ein weißer Kater in schrecklichem Zustand bei ihr herumläuft. Schrecklicher Zustand. Aha. Das hören wir oft, ist häufig aber nicht der Fall. Manchmal ist die Beschreibung „schrecklicher Zustand“ ein Tier mit Parasiten, manchmal ein Tier mit Haarverlust oder auch ein Tier mit verkrusteten Augen.
Der Rückflug ist immer am schlimmsten und am schönsten zugleich.
Diese Ambivalenz ist leicht zu erklären. Vor und erst recht während der Einsätze ist die Anspannung extrem hoch. Meine Adrenalinkurve steigt von Tag zu Tag und flacht erst dann wieder ab, wenn es zurück nach Deutschland geht. Dem Tierarzt, in den 14 Tagen des vor mir liegenden Kreta-Einsatzes also mir, obliegt die komplette Verantwortung
Als Tierärztin Nina Schöllhorn in einem Bericht von der unerträglichen Situation der alten Hunde in den Tierheimen Rumäniens berichtete, war ich tief betroffen. Es wuchs in mir der starke Wunsch, einem dieser alten Hunde ein Zuhause zu geben. Nach Absprache mit meiner Familie, zu der außer Mann und drei fast erwachsene Kinder auch zwei Hunde und eine Katze gehören, zog Joshi bei uns ein.
15 Stunden lang gaben Jessica und Spiro Vollgas. Von Veria im Norden Griechenlands fuhren sie über Nordmazedonien, Serbien, Kroatien, Österreich bis sie endlich, in der Nähe des Münchener Olympiaparks, erschöpft aber zufrieden den Motor ausmachten.
Es ist so weit, der nächste Besuch in der griechischen Stadt Larisa steht an und damit einhergehend die Kastration von Straßentieren. Dieses Mal liegt der Fokus auf der Kastration von Straßenkatzen. Der Ablauf ist derselbe. Wir kommen an, bauen alles auf und in Windeseile liegt auch schon das erste Tier auf dem OP Tisch. Routiniert operiert Melanie ein Tier nach dem anderen und es kommt danach in den Nachsorgebereich. So vergehen die Tage und wir arbeiten von morgens um 9 Uhr bis abends um 20 Uh
Seit Langem freute ich mich schon auf den Einsatz in Larisa, Nordgriechenland. Nicht nur, weil wir den letzten Besuch in sehr guter Erinnerung behalten hatten. Es lag schlichtweg daran, dass es ein Katzen-Kastrationseinsatz werden sollte. Auch wenn ich stolze Hundebesitzerin bin, gehört den Katzen mein Herz. Ihre Schönheit, Einzigartigkeit und Cleverness faszinieren mich. Sie sind Überlebenskünstler, selbst wenn die Bedingungen hierzu manchmal eine andere Sprache sprechen und bei genauem Beobach
Ich habe es lange vor mich hin geschoben, diesen Bericht zu schreiben. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht die richtigen Worte finden würde, für die wahnsinnig tolle und wichtige Arbeit, die vom Tierärztepool in Rumänien verrichtet wird. Fast über zwei Monate nach meinem Praktikum wage ich es nun.
Ich wusste überhaupt nicht, was mich erwartete, als mein Flieger in Bukarest landete. Mit einem Shuttle wurde ich nach Slatina gebracht. Dort nahmen mich Nina und Michelle in Empfang, mit zwei Begle
Auf der kleinen Insel Brava fand 2016 auf Initiative einer dort lebenden Holländerin, Marijke Katsburg, die erste Kastrationsaktion statt. Brava hat den Vorteil, daß es kaum echte Straßenhunde gibt. Dadurch ist die Situation sehr schnell in den Griff zu bekommen. Die Population besteht aus sehr vielen kleinen Hunden, die mit den Menschen zusammen im Haus wohnen. Auf den Straßen sind natürlich auch Hunde anzutreffen, besonders in den kleineren Bergdörfern.