Ein Notfall war angekündigt. Eine Katze - Seitenlage, nicht mehr fähig zu stehen. Abgemagert bis auf die Knochen. Sie sah wahrlich nicht gut aus. Der Körper gezeichnet von Krankheit und einem harten Leben auf der Straße. Dennoch schien sie nicht alt zu sein. Erster Anhaltspunkt nicht zu früh Richtung Ausweglosigkeit zu denken. Zähne? Sie waren katastrophal und das Zahnfleisch entzündet. Das könnte einen Großteil ihres Aussehens erklären. Ich beobachtete, wie meine Helferin die Transportbox unser
Es gab einmal eine fast weiße Katze mit zwei Ohren. Wer griechische Sommer kennt, kann sich vorstellen, was die Strahlung auf der Haut verursacht, vor allem bei weißer Haut und weißem Fell.
Sonnenbrand - Verbrennung - Krebs.
Dieses Schicksal konnten wir Xenia nicht ersparen. Von zwei Ohren hatte sie dann nur noch eins. Und nach eins keins. Vor dem Leben auf der Strasse ist Xenia geflüchtet und in unsere Obhut gekommen. Ihr Krebs war leider sehr weit fortgeschritten, so dass wir uns nicht traue
Betrachten wir Tiere, die uns zur Kastrationsaktion gebracht werden, mit unserem nach deutschen Standard geprägten Auge, so hat man immer wieder das Gefühl: „oh Gott, dieses Tier muß ernsthaft krank sein, sonst würde es nicht so fürchterlich aussehen“. In vielen Fällen trifft dies auch zu, denn die Tiere müssen mit ihren Erkrankungen häufig ohne eine medizinische Versorgung ausharren. Genau dieses Gefühl kam in uns auf, als Skinny zur Kastration gebracht wurde. Sie bestand nur aus Haut und Knoch
Kapitulieren ist nicht unsere Stärke. Erst recht nicht, wenn es um die Entscheidung über Leben oder Sterben geht. Doch wie sollen wir entscheiden, wenn einer scheuen Katze nicht dauerhaft geholfen werden kann und ein Leben für sie in der Nähe von Menschen purer Stress bedeutet? Mit normalen Standardbehandlungen gegen Juckreiz und Parasiten konnten wir Patricias permanentes Kratzen nicht dauerhaft eindämmen. Detaillierte Diagnostik war vor Ort ebenfalls nicht optimal umsetzbar. Wir schoben unsere
Raja´s Geschichte reiht sich nahtlos ein in die Galerie der Fälle, über die lange diskutiert wird. Sehr lange. Aber genau deshalb liebe ich unseren Verein, weil für jedes Leben gekämpft wird. Allerdings nicht nur mit den Emotionen, sondern vor allem mit dem Fachwissen einer ganzen Mannschaft von Tierärzten, die uns helfen und uns vor Fehlentscheidungen bewahren.
Während einer Kastrationsaktion im Osten von Kreta wurde uns letzten Sommer ein kleines Kätzchen vorgestellt. Sie war noch so klein, dass sie gerade mal eine Hand füllte. Ein Blick in ihre Katzenbox und es war klar, weshalb dies kleine Wesen unsere Patientin werden sollte: ihr rechtes Auge war ausgelaufen, das andere trüb, aber immerhin noch funktionsfähig. Was Katzenschnupfen alles anrichten kann sehen wir im Auslandstierschutz leider täglich.
Manche Schicksale werden mir auf Ewig in Erinnerung bleiben. Silvester ist eines von ihnen.
Er kam in einem Zustand, so wie sie halt alle aussehen, die unsere Station betreten. Dünn, ohne Haare, voller Haarbalgmilben, verkommen. Und krank.
Ich lauschte mit einem Ohr den Beschreibungen der Dame, die ihn zu uns brachte. Ein Animal Horder, der es wohl gut meinte, hatte viel zu viele Tiere und verlor dabei den Überblick. Bei dieser Beschreibung habe mich charmant und zurückhaltend ausgedrückt. S
868.Cernavoda August 2018
Und dass das Pferd ohne Namen uns verzeiht, mir verzeiht, nicht mehr getan zu haben. Ich fühlte mich leer und tatenlos. Eigentlich wie ein Schuldeingeständnis. Wie anders war meine Arbeit hier in Rumänien. Zuhause erkläre ich Patientenbesitzern die verschiedenen Operationsmethoden beim Kreuzbandriss beim Hund oder bei der Katze aber in diesem Land konnte ich manchmal nur Zeuge von soviel Ungerechtigkeit und Leid sein. Abends saßen wir müde und nachdenklich an der Donau und suchten Hoffnung. Idyl
869.Von Tieren und Menschen - Pferdeprojekt Rumänien 2019
Es ist wieder soweit, wir fahren aufgeregt und etwas angespannt los nach Rumänien!
Und das, obwohl in den letzten Wochen all unsere Pläne über den Haufen geworfen worden waren. Unsere Ansprechpartnerin und Übersetzerin in Cernavoda (dort waren wir 2018 im Einsatz) war überraschenderweise (und leider ohne Nachfolgerin) im Mutterschutz und folglich konnten wir keinen zweiten Einsatz mit „Save the Dogs“ vor Ort durchführen.
Unser geplantes Einsatzfahrzeug wurde kurzfristig nach Griechenland verle
Taub, blind und ganz allein wurde das kleine Katzenbaby in einer Mülltonne auf Sal, Kapverden, gefunden. So früh von der Mutter getrennt standen ihre Überlebenschancen schlecht. Doch wie hätten wir ihr Milch, Wärme und Pflege verwehren können?
Heute ist Gretelchen nicht nur topfit und plüschig, sondern wurde auch von einer Familie adoptiert und kann ihr junges Katzenleben in vollen Zügen genießen.
Auf dass wir nie aufgeben, Tieren eine echte Chance zu geben!
Valentina Schuster, Tierärzti