Nathan
von Kirsten
Vor genau 6 Monaten trat er in unser Leben. Naja, eigentlich platzte er so hinein.
Mit seiner Nase und seinen Ohren, in die ich mich in Sekunden verliebte.
Gut sah er aus; er, der schon seit längerer Zeit sein Leben fern von Kretas Straßen in Sicherheit leben durfte.
Was mich im Nachhinein so beeindruckt (auch wenn es die erste Zeit nicht ganz leicht machte), war seine Selbstverständlichkeit. Er war, wer er war. Punkt. Auf keinen Fall schüchtern, schon gar nicht wollte er gefallen oder (Gott bewahre!) vielleicht einen guten Eindruck machen. Kein Anbiedern, kein vorsichtiges Annähern. Er war gleich da. Voll und ganz. Nahm in Besitz, erforschte, beanspruchte.
Man käme nie auf die Idee, ihn mit den Fotos in Verbindung zu bringen, die ich zunächst nur von ihm kannte. Vom namenlosen, abgemagerten und verlorenen Straßenhund aus Kreta, mit unbekannter aber sicher trauriger Geschichte, von denen es zu viele gibt. Überall.
Aber für Nathan wendete sich sein Schicksal, als er gefunden, beim Namen gerufen, versorgt, umhegt und aufgepäppelt wurde. Bis er schließlich den Weg zu uns nach Norddeutschland fand, Haus und Hof einnahm und sich mitten in unser Herz setzte. Hier lebt er nun als 6. Hund in einer wahren Großfamilie aus Katzen, Kaninchen, Schafen, Meerschweinchen, Tauben uvm.
6 Monate ist er erst hier und doch kann sich keiner mehr an das Leben ohne ihn erinnern. Wieder diese Selbstverständlichkeit. Er hätte auch immer schon hier sein können. Vielleicht ist er das in seinen Gedanken tatsächlich. Als hätte dieses Leben schon immer existiert, er musste es nur finden. Wie sonst lässt es sich erklären, wenn er selbstvergessen im Gras schläft oder lachend auf uns zugerannt kommt, als wäre ihm nie Schlechtes widerfahren.
Nur über eine Sache sei zu reden, sagt Nathan beständig, seit der Herbst in Norddeutschland Einzug erhalten hat. Durch trockenes Laub (das gerade jemand mühsam zu einem großen Haufen zusammen geharkt hat) an einem sonnigen Herbsttag zu tollen und aufgewirbelten Blättern nachzujagen, wäre ja noch recht amüsant.
Aber was ihm jetzt hier an Wetter geboten würde, sei völlig inakzeptabel. Kalt, nass, dunkel - und so trifft uns in letzter Zeit häufig ein missmutiger Blick und die wortlose (aber nicht weniger deutliche) Weigerung, den weichen Platz im warmen Haus zu verlassen, um den üblichen Gartengeschäften nachzugehen.
Und den Trick, erst mit einem Keks vor seiner Nase zu wedeln, um ihn dann schnell, liebevoll (aber bestimmt) aus der Terassentür zu schieben, hat er längst durchschaut.
Er würde ja auch mal diese Sache mit dem Winterschlaf versuchen (ernährungstechnisch kein Problem für unser Wohlstandsmoppelchen), wäre da nicht dieses Weihnachten, von dem alle mit leuchtenden Augen reden... und eine leise Ahnung steigt dann in ihm hoch. Von Wärme, Familie, Leckereien. Und Frieden in ihm und um ihn herum.
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