Giorgi
Es war einer dieser traumhaften Tage im Mai. Der Weißklee unter den Olivenbäumen verwandelte Kreta in ein grünes Meer, die im Sommer kargen, dornigen Büsche blühten in allen erdenklichen Farben und die Sonne begann mit ihrer Wärme die Fruchtbarkeit aus dem ansonsten trockenen Boden zu locken. Der Himmel so blau wie ein Edelstein.
Dann das Telefonat. Touristen am anderen Ende, die einen Kater gefunden hatten, dem es nicht gut ging.
In der Tat, sie hatten nicht übertrieben. Als mir der Karton überreicht wurde, war das Leben da drin schon arg geschädigt. Giorgi´s Anblick war grauenvoll. Auch humpelte er, denn eine Bissverletzung hatte sich infiziert. Mit 1,6 kg hatte er den Kampf eigentlich schon aufgegeben.
„Komm mal mit, Kleiner, wollen wir doch mal sehen, ob wir Deine Waffen nicht ein bisschen schärfen können.“ Mit diesen Worten verabschiedete ich mich von den Touristen, bedankte mich für ihr Engagement und hatte keine Ahnung, dass das „Schleifen“ ganz schön anstrengend werden würde.
Über drei Monate versuchten wir alles in unserer Macht stehende. Mit Giorgi ging es in dieser Zeit rauf und runter. Mal fraß er, mal nicht. Mal erbrach er, mal plagten ihn Fieberschübe. Giardien hatte er obendrein und leider auch FIV.
Es wurde und wurde nicht besser und so entschloss ich mich, ihn im August mitzunehmen. Aber sein Zustand wollte einfach nicht stabil werden. Es folgten wieder mal unzählige Fahrten in die Klinik bis wir eine weitere Diagnose hatten: eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, die sich wahrscheinlich durch die immer wiederkehrenden Durchfallerkrankungen eingeschlichen hatte.
Diese Erkrankung ist nicht leicht zu behandeln und auch sehr schmerzhaft. Mein Schatz tat mir so leid. Die Nächte, in denen ab jetzt viele Medikamente in seinen Körper flossen, waren auch für mich nicht leicht. Ich wollte ihm so doll helfen wie ich nur konnte. So stellte ich mir alle zwei Stunden den Wecker, um sein Heizkissen, welches sich danach automatisch ausschaltete, wieder anzumachen. Er liebte es, darauf zu liegen, denn offensichtlich nahm ihm die Wärme einen kleinen Teil seiner Schmerzen.
Wie viele zwei-Stunden-Takte es waren, weiß ich nicht mehr und ich weiß auch nicht, wer von uns beiden in dieser Zeit mehr alterte. Aber es hat sich gelohnt. Giorgi ist heute ein stattlicher Kater geworden, wiegt 6 kg und ist glücklich und zufrieden. Meine anderen Hunde und Katzen lieben ihn – obwohl sie ihn eigentlich hassen müssten. Denn auch sie wurden während der zwei-Takt Zeit immer wieder mit aufgeweckt, was sie aber offensichtlich weder mir noch Giorgi übel nahmen. Schließlich kamen sie alle daher, wo auch Giorgi herkam und haben ein ganz ähnliches Schicksal hinter sich. Das schweißt zusammen.
Eure Sabrina
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