Hiva
Liebe Nina, liebes Tierärztepool-Team,
unseren Perri mussten wir schweren Herzens im November 2016 nach 11 gemeinsamen Jahren gehen lassen. Er kam von den Straßen La Palmas und schlich sich dort in unser Leben. Er wurde 17 Jahre alt. Gute 2,5 Jahre haben wir pausiert. Zu groß war der Schmerz über seinen Verlust.
Als wir uns langsam mit dem Gedanken trugen, einem weiteren Hund ein Zuhause zu schenken (denn schließlich gibt es ja genug da draußen, die dringend Hilfe benötigen), stand am 22.06.2019 die Mitgliederversammlung des Fördervereins Arche Noah Kreta e.V. in Markdorf an.
Ich machte mich kurzerhand und ganz spontan auf den Weg dort hin. Denn klar war immer, wir möchten erneut einen Hund von der Straße, aus dem Tierschutz / Tierheim.
Nach großartigen Vorträgen von tollen Menschen zu beeindruckenden Projekten war sofort klar, dass es kein Fehler sein kann, ein Tier aus eurer Obhut aufzunehmen. Gibt es doch so viele Tierschutz-Organisationen, die sich aufopfernd um die vergessenen Geschöpfe kümmern. Die „Auswahl“ ist riesig und damit auch die Anzahl derer, die dringend ein warmes Körbchen in einem liebevollen Zuhause suchen.
HIVA- eine Hündin unter vielen. Sie war mir bereits aus dem Internet bekannt, als ich mich auf erste „Recherche“ begab. Dachte mir, vielleicht könnten wir zu ihr passen. Als wir – liebe Nina - dann kurz zusammen sprachen, fiel ihr Name erneut. Ein Zeichen? Dein Wunsch war es, Hiva eine Chance geben zu können, sie alles schlechte vergessen und in ihrem neuen Leben aufblühen zu lassen.
Unsere Entscheidung war rasch getroffen und so purzelte Hiva am 28.06.2019 innerhalb weniger Tage in unser Leben.
Sanftmütig, freundlich, geduldig, immer bester Laune, aufgeschlossen, neugierig, clever, lustig und einfach zum knuddeln süß. So lässt sich Hiva mit wenigen Worten beschreiben.
Wenn sie uns ihre Freude zum Ausdruck bringt, dreht sie die lustigsten Pirouetten, kugelt sich über das Sofa, wirft sich aus vollem Tempo in ihr Bettchen oder macht auf der Stelle die wildeste Hochsprungakrobatik. Ein kleiner Quatschkopf eben. Und all das geht so schnell, dass wir hiervon leider keine Fotos liefern können.
Hiva genießt es, einfach nur in der Sonne zu liegen und ihr Fell erwärmen zu lassen. Sie erfreut sich an unseren täglichen Spaziergänge durch den Wald. Wenn das herbstliche Laub unter ihren Pfoten raschelt, hat sie ihren Spaß. Die Wege kennt sie bereits genau und weiß wann wo abzubiegen ist. Die Varianten sind vielfältig, aber sie führt uns über all die Pfade immer wieder zurück nach Hause.
Hiva liebt es im Garten die Fährten von Igel, Marder und Maus zu verfolgen und kann sich damit stundenlang beschäftigen. Anders als auf der Hundewiese, auf der sie gerne beobachtend im Hintergrund bleibt (Sara wird dies bestätigen können), nutzt sie ihre Freiheit im eigenen Garten zum Herumtollen in vollen Zügen aus.
Hiva kann friedlich in ihrem heißgeliebten Wigwam schlummern, wenn ihr nach Ruhe ist. Sollte die Neugier siegen, nimmt sie für ein Nickerchen auch gerne das Sofa in Beschlag. Hier ist man schließlich mittendrin und behält stets den Überblick.
Treffen wir verspätet zu ihrer abendlichen Sofatime ein, so eskortiert sie uns mit einer Engelsgeduld ins Wohnzimmer, bis wir beide ihren vier Pfoten gefolgt sind. Erst wenn sie ihre „Schäfchen“ beisammen hat, lässt sie sich zufrieden durch den Abend kraulen.
Einzigartig der Hiva-Yogasitz: Man setze sich auf sein Hinterteil, überkreuze beide Hinterbeine und schiebe diese durch seine Vorderbeine, senke langsam den Kopf und schließe dabei die Augen. In dieser Position kurz verharrend, lässt man sich schlussendlich fallen und rollt sich gemütlich ein.
Hiva geht mittlerweile schwanzwedelnd auf fremde Menschen zu (nur manche Männer lassen sie noch misstrauisch werden), ihre Unsicherheit gegenüber Kindern hat sie abgelegt, sie ist „biergartentauglich“ und hat keinerlei Probleme mit Artgenossen und Autofahrten (was uns bereits einen Tagesausflug mit ihr ins Allgäu ermöglicht hat).
Hiva macht sich nichts aus Radfahrern, Joggern, Flugzeugen, Hubschraubern, Rasenmähern und Staubsaugern. Sie hat uns ganz einfach ihr Vertrauen geschenkt.
Das morgendliche 2-3 Stunden alleine sein meistert sie von Beginn an mit Bravour und fragt sich an den Wochenenden, was wir denn zu dieser Zeit in ihrem Zuhause zu suchen haben.
Hiva ist ein Goldstück, sie zaubert uns täglich ein Lächeln ins Gesicht. Herzerwärmend wie sie sich an einen schmiegt und dankbar ihre Küsschen verteilt.
Danke Sara für die unkomplizierte Vermittlung, danke Jasmin für die Begleitung auf der letzten Etappe ihrer langen Reise, danke euch beiden für den Vertrauensvorschuss (es blieb ja nicht mal mehr Zeit für eine Vorkontrolle), danke Nina für diese wundervolle Hündin und deinen unermüdlichen Einsatz.
Danke an das gesamte Team für diese großartige und überaus wertvolle Arbeit.
Unser Versprechen: Wir geben alles – jeden Tag – damit Hiva ein glückliches Hundeleben führen kann.
Hiva ist angekommen und wir hoffen, dass dies noch vielen weiteren Fellnasen gelingen mag.
Vielleicht ist dieser kurze Bericht ein kleiner Lichtblick und Ansporn für die weiteren Einsätze, in denen dir (euch) so viel Leid und Elend begegnet... Bis im besten Fall – wie im Beispiel Hiva - ein Happy End am Horizont erscheint.
Mit einem großen Dankeschön von Hiva.
Liebe Grüße
Daniela
Helfen
Der Förderverein Arche Noah Kreta e.V. ist ein tiermedizinisch orientierter Tierschutzverein, dessen Schwerpunkt die Kastration von Straßentieren ist. Das Team besteht aus mehreren Tierärztinnen und Helferinnen, die international Kastrationsaktionen durchführen.
Jeder bekommt eine Chance auf ein besseres Leben! All das wird nur möglich durch Ihre Spende!
In vielen unserer Projekte werden regelmässig Helfer benötigt. Manchmal brauchen wir tiermedizinisch vorgebildete Unterstützung. Manchmal einfach Menschen, die die Tiere vor und nach der OP betreuen, Boxen waschen und anpacken, wo Hilfe benötigt wird. Wenn Ihr der Meinung seid, dass wir Euch kennenlernen sollten, sendet uns eine Email an jobs@tieraerztepool.de.
Oft aber kann jeder einfach helfen - so zum Beispiel bei den Kastrationsprojekten auf Rhodos oder in Epanomi. Hier werden Leute benötigt, die Katzen vom und zum Fangort fahren, Fallen und Boxen reinigen usw.
In den Helfergruppen auf Facebook könnt Ihr Euch vernetzen:
Flying Cats e.V. - Kastrationsprojekt Rhodos - Helfer
TierInsel Umut Evi e.V.: Kontaktaufnahme über tierinsel-tuerkei-vorstand@t-online.de